Unsere Kommentare zur Kleinen Anfrage Duogynon

Die Bundesregierung muss zugeben, dass Schering schon früh über die Möglichkeit von Missbildungen durch Duogynon Bescheid wusste. Dennoch ist es schade, dass die Bundesregierung nicht mehr für eine Aufklärung des Falles unternimmt.


http://nebenwirkung.bfarm.de/apex/f?p=100:1:0

In der UAW (Nebenwirkungsdatenbank) Datenbank des BfARMs sind zum Medikament Duogynon 379 Verdachtsfälle eingetragen! Einige Fälle verliefen auch tödlich.


www.bayer.de/de/gegenantraege-2016.aspx

Duogynon Gegenantrag 2016; S.15
Duogynon
Der BAYER-Konzern handelt im Fall des ehemaligen Scheringproduktes Duogynon verantwortungslos. Dieser hormonbasierte Schwangerschafts-Test steht im Verdacht, Tausende von Missbildungen verursacht zu haben. Dennoch verweigert das Unternehmen jegliche Mithilfe bei der Aufklärung des Falls und versteckt sich hinter einer angeblichen Verjährung. Auf Gesprächsangebote der Geschädigten reagiert BAYER nicht.
Neue, öffentlich einsehbare Unterlagen im Landesarchiv Berlin zeigen deutlich das Ausmaß der Verschleierung und lassen einen zweiten Fall Contergan erahnen. Zum Beispiel finden sich in den Unterlagen zahlreiche Schreiben besorgter Ärzte, die schwere Missbildungen ihrer Patienten beschreiben. Auch findet sich der Brief eines angeblich unabhängigen Wissenschaftlers, der seinen Bericht vor der Veröffentlichung der Firma Schering zusandte und um Korrekturvorschläge bat. Diesen Bericht sandte Schering später zur Entlastung an anfragende Ärzte sowie an das damalige Bundesgesundheitsamt.
Dabei hatten bereits 1969 firmeninterne Tierversuche deutliche Auffälligkeiten und Missbildungen gezeigt. Schering unternahm jedoch nichts und verkaufte das Produkt gewissenlos weiter. Wiederholt traf sich Schering damals auch mit den Vertretern des Contergan-Herstellers Grünenthal.
Ein Mann, der sich als ehemaliger Schering-Mitarbeiter ausgab, meldete sich bereits 2011 bei den Geschädigten und gab an, dass er eigenhändig Wissenschaftler bestochen habe, damit diese die Ergebnisse von Tierversuchen „beschönigen“ sollten. Er hat bis heute Angst öffentlich auszusagen, da er um seine Betriebsrente fürchtet.
In England findet seit 2015 eine vom Parlament eingesetzte Untersuchung statt. Es wird eine für BAYER äußerst negative Berichterstattung erwartet. BAYER muss nun endlich für die Fehler der Vorgängerfirma Schering aufkommen und sich bei den Familien entschuldigen. Es ist an der Zeit, diesen Fall zu beenden und endlich verantwortlich zu handeln!
Der Vorstand von BAYER hat keine Maßnahmen eingeleitet, um die Aufklärung des Falls zu betreiben. Bis heute wird gemauert, und die Opfer werden abgewimmelt. Ein solches Handeln ist eines Weltkonzerns nicht würdig. Dem Vorstand ist daher die Entlastung zu verweigern.
Ausführliche Informationen zu dem Fall finden sich auf der Homepage der Betroffenen unter www.duogynonopfer.de